Die Tubanten, auch Tubanti genannt, lebten einst im Osten der Niederlande und in den deutschen Landkreisen Borken, Gronau, Steinfurt und Grafschaft Bentheim.
Der römische Schriftsteller Tacitus erwähnt die "Tubanti" schon in einem Bericht über einen Feldzug des Germanicus im Jahre 14 n. Chr. Sie seien gemeinsam mit den Usipetern und den Brukterern den von römischen Truppen bedrängten Marsern zu Hilfe gekommen. Als es im Jahr 308 n. Chr. erneut eine Konfrontation römischer Truppen mit den Brukterern gab, waren daran außer anderen germanischen Stämmen auch die Tubanten beteiligt.
In der Zeit der Völkerwanderung (etwa ab 400 n. Chr.) sollen sich die Tubanten mit Sachsen und Franken vermischt haben. Der Begriff "Twente" geht wahrscheinlich auf die Tubanten zurück.
An der Südwestseite der Burg Bentheim steht ein Sandsteinfelsen, der Drususfelsen oder auch das Teufelsohrkissen genannt wird. An diesem Felsen ist eine lateinische Inschrift eingraviert: HIC DRUSUS DIXIT IURA TUBANTIBUS. Zu deutsch: Hier sprach Drusus den Tubanten Recht.
Dieser Text wurde vermutlich um 1715 in den Stein gehauen. Dass Drusus, der Schwiegersohn des Kaisers Augustus, auf seinen Kriegszügen durch Germanien tatsächlich bis in Bentheimer Territorium vordrang, ist allerdings nicht belegt und vermutlich absichtsvoll erfunden.
Quellen:
- Walter Rosien, Politische und territoriale Entwicklung, in: Der Landkreis Grafschaft Bentheim, Bremen-Horn, 1953
- Tubanten, Wikipedia - die freie Enzyklopädie, http://de.wikipedia.org/wiki/Tubanten, 28. 6. 09
- Hadrianswall, Wikipedia - die freie Enzyklopädie, http://de.wikipedia.org/wiki/Hadrianswall, 28. 6.09